Sold Date:
February 20, 2022
Start Date:
January 20, 2022
Final Price:
€25.99
(EUR)
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RIN ist ohne Zweifel einer der größten und erfolgreichsten Künstler, den deutschsprachiger Rap in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Zehnmal Gold und dreimal Platin für Singles wie „Dior 2001“ und „Keine Liebe“, Gold und die 1LIVE Krone für sein Debüt „Eros“, mehr als eine halbe Milliarde Streams für den Nachfolger „Nimmerland“.
Dazu ein Ruf als Künstler mit der beeindruckendsten Live-Show, die die Arenen und Festivals dieses Landes seit Langem gesehen haben, Features von Legenden wie Kool Savas und Sido, visionäre Kollaborationen mit den einflussreichsten Marken der Welt und der erste deutsche Artist überhaupt mit einer eigenen Show auf Apple Music – um nur ein paar der Errungenschaften zu nennen, die Renato Simunovic in den letzten Jahren in sein Portfolio aufnehmen durfte.
Natürlich ist das alles beeindruckend. Aber noch beeindruckender ist, wie selbstverständlich RIN Rap und damit die hiesige Popmusik in den letzten Jahren grundlegend verändert hat. Die Ideen und Vorstellungen davon, wie sich ein Song anhören und eine Live-Show anfühlen muss, hat er nach seinen ganz eigenen Vorstellungen immer wieder aufs Neue umgedeutet und weiter vorangetrieben.
RIN ist wichtig, dass es den Menschen um ihm herum gut geht - und der Stadt, aus der er kommt, ebenso. Zusammenhalt, Loyalität, gesellschaftliche Verantwortung und ein Engagement für seine Heimatstadt - all das kommt auf seinem neuen, dritten Album zusammen, das den Namen „Kleinstadt“ trägt.
Auch, wenn der Titel es vielleicht vermuten lassen würde, ist das dritte Album von RIN dabei keine Ode an Bietigheim-Bissingen im klassischen Sinne. Pandemiebedingt hat er zwar so viel Zeit wie lange nicht mehr in der schwäbischen Provinz verbracht, aber über diesen Ort und seine identitätsstiftende und inspirierende Funktion hat er auf den Songs seines Debüts „Eros“ und in Interviews häufig genug gesprochen. Nachdem RIN mit „Nimmerland“ zuletzt einen albumgewordenen Sehnsuchtsort der Infantilität schuf, an den er und seine Fans immer wieder zurückkehren können, läutet er nun mit „Kleinstadt“ eine neue Epoche ein und gibt seiner Region erstmals ihren eigenen Sound.
Unterstützung bekommt er dabei von Alexis Troy. Der Düsseldorfer, seines Zeichens vermutlich der vielseitigste und gleichzeitig fähigste Musikproduzent des Landes, und RIN arbeiten bereits seit „Eros“ zusammen. Sie vertrauen einander, teilen die gleiche Leidenschaft für Perfektionismus und Popkultur. Eine Dynamik, der ansonsten nur Minhtendo standhalten kann.
Gemeinsam hat das Team ein Album geschaffen, das ganz bewusst mehr Einflüsse denn je zu lässt und dabei aber immer respektvoll und behutsam mit ihnen umgeht. „Kleinstadt“ klingt nach der ganzen Welt – und genau deshalb nach RIN. Hier hat alles seinen Platz: Straighte Rap-Tracks („5 Star Stunna“) und retromanische R&B-Tunes („San Andreas“), geschickte Zitate aus dem Reggae („ADHS“) und die Soundästhetik des Grunge („Meer“), Dipset und Dirty South genauso wie Dancehall.
Auf „Apple“ macht RIN in bester Unisono-Manier seine eigene Stimme zum tonangebenden Instrument, während „Insomnia“ mit den Giant Rooks Erinnerungen an den Avant-Indierock der Gorillaz weckt. Auf „Sado“ demonstriert der King of Ljubav seine Rap-Skills und untermauert einmal mehr seinen unangefochtenen Status als stilsicherer Deutschrap-Tastemaker. „1976“ zelebriert ästhetischen Eskapismus und zieht das Tempo mit pumpenden Beats in Richtung 120
BPM an, zu denen der Benz durch die Nacht gleitet wie der Rauch aus dem Fenster. La vie est belle - meistens zumindest.
Mit „Kleinstadt“ hat RIN sich endgültig freigemacht. Von den Erwartungen der anderen und auch von den eigenen. Von der Idee, wie deutscher Rap zu klingen hat - auch und vielleicht gerade deshalb, weil er darauf in den letzten Jahren mit seinen Songs und Shows selbst einen nicht unwesentlichen Einfluss gehabt hat.
Aus genau dieser Emanzipation ist mit „Kleinstadt“ nicht weniger als die musikalische DNA der Welt entstanden, die Renato Simunovic umgibt. Die 18 Tracks sind eine punktgenaue Definition von Inhalt und Klang, Ästhetik und Attitüde und erschaffen genau dadurch eine musikalische Identität, wie sie vielen Städten seit Jahren innewohnt. New York, Atlanta, Bietigheim-Bissingen. Wenn man in Zukunft davon redet, wie Rap im Süden von Deutschland klingt, dann wird man vor allem von diesem Album sprechen müssen. Willkommen in der Kleinstadt.
Trackliste
A1 Yugo
A2 Meer
A3 Eye Of The Tiger
A4 Swiffer
A5 Apple
A6 Star Stunna
A7 Athen
A8 San Andreas
A9 Adhs
B1 Money On My Mind
B2 Sado
B3 Insomnia
B4 Douglas
B5 Dirty South
B6 Fym
B7 1976
B8 Rot
B9 Mrznja