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October 16, 2024
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October 10, 2024
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Ohne den Einfluss der R&B-Pionierin Betty Davis kann man sich die Genre sprengende, kulturübergreifende musikalische Magie von Outkast, Prince, Erykah Badu, Rick James, The Roots oder sogar den frühen Red Hot Chili Peppers kaum vorstellen. Ihr roher und aufrüttelnder Punk-Funk widerlegt alle Vorstellungen, dass Frauen in der Rock- und Popwelt keine Visionäre sein können. In den letzten Jahren haben Rapper von Ice Cube über Talib Kweli bis hin zu Ludacris über ihre kraftvolle, aber sinnliche Musik gerappt.
Eine Aussage über Betty Davis ist universell: Sie war eine Frau, die ihrer Zeit voraus war. In der heutigen Zeit ist das vielleicht nicht mehr so selbstverständlich wie vor dreißig Jahren - wir leben in einer Zeit, die sich durch die extravagante Zurschaustellung der weiblichen Sexualität tiefgreifend verändert hat: von Parlet bis Madonna, Lil Kim bis Kelis. Doch als Betty Davis 1973 zum ersten Mal mit ihren silbernen Go-Go-Stiefeln, ihrem umwerfenden Lächeln und ihrem hochgesteckten Afro auftauchte, mit wem hättest du sie damals vergleichen können? Marva Whitney hatte zwar die Stimme, aber nicht die Unabhängigkeit. Labelle wurde erst ein Jahr später mit "Lady Marmalade" sexy, während Millie Jackson erst 1977 mit "Feelin' Bitchy" auftrat. Sogar Tina Turner, die offensichtlichste Vorgängerin von Bettys wildem Stil, trat erst später in diesem Jahrzehnt völlig aus Ikes Schatten heraus.
Frau Davis' einzigartige Geschichte, die leider immer noch weitgehend unbekannt ist, ist einzigartig in der Popmusik. Betty schrieb den Song "Uptown" für die Chambers Brothers, bevor sie Ende der 60er Jahre Miles Davis heiratete, ihn mit psychedelischem Rock beeinflusste und ihn mit Ji mi Hendrix bekannt machte - und ihn persönlich zu dem klassischen Album Bitches Brew inspirierte.
Aber auch ihre Fähigkeiten als Songwriterin waren ihrer Zeit weit voraus. Betty schrieb nicht nur jeden Song, den sie jemals aufnahm, und produzierte jedes Album nach ihrem ersten, sondern die junge Frau stammte auch aus der Feder von The Commodores, die von Motown unter Vertrag genommen wurden. Das Label aus Detroit kam bald darauf auf sie zu und bot ihr einen Vertrag als Songwriterin an, den Betty jedoch ablehnte. Motown wollte alles besitzen. Als sie nach Großbritannien ging, drängte Marc Bolan von T. Rex die kreative Dynamikerin, selbst zu schreiben. Wie ein roter Faden zog sich Bettys Karriere durch ihre unbeugsame Do-It-Yourself-Methode, die sie dazu brachte, jeden abzulehnen, der nicht in ihre Vision passte. Schließlich lehnte sie Eric Cla pton als ihren Albumproduzenten ab, weil sie ihn für zu banal hielt.
Auf ihrem zweiten Album They Say I'm Different von 1974 findet sich ein futuristisches Cover, das David Bowies Science-Fiction-Funk mit echtem, rockigem Soul-Feuer herausfordert und mit dem wild-sexuellen "Shoo-B-Doop and Cop Him" (später von Ice Cube gesampelt) beginnt. Ihr Nachfolger ist voll von Klassikern wie "Don't Call Her No Tramp" und dem lustigen, harten, tiefen Funk von "He Was A Big Freak".
Trackliste
A1 Shoo B Doop & Cop Him
A2 He Was A Big Freak
A3 Your Mama Wants Ya Back
A4 Don't Call Her A Tramp
B1 Git In There
B2 They Say I'm Different
B3 70's Blues
B4 Special People